Astrologie ist die alles überragende Methode, in hochkomplexen Systemen innewohnende Strukturen, Anlagen und Abläufe sichtbar und interpretierbar zu machen. Damit meine ich nicht rein physikalische Komplexe, wie beispielsweise einen Verbrennungsmotor, sondern vielmehr Systeme und Konzepte, die den Menschen und seine sozialen Bezüge, seine Motivation,  sein Denken, Planen und Handeln betreffen.

Bevor die katholische Kirche anfing, besonders mit und durch die Inquisition, alles, was sich außerhalb des kirchlichen Kanons bewegte, rigoros auszurotten, war es allgemeiner Usus, bei Geburten einen Astrologen aufzusuchen. Sollte dieser doch dem Neugeborenen seine Zukunft "weiß-sagen", um früh genug "Maßnahmen" ergreifen zu können, wenn das Horoskop dies gebot.

Aber auch in schwierigen Lebenslagen oder wenn man sich bei weitreichenden Entscheidungen unsicher war, suchte man gerne einen Astrologen auf, um sich Rat und Hilfe zu holen.  Allerdings darf ich hier nicht unerwähnt lassen, daß es eigentlich eher nur die oberen Schichten der Gesellschaft waren, die sich den Gang zum Astrologen finanziell leisten konnten.

Nachdem die Astrologie mit dem Trienter Konzil (1545 - 1563) durch die Kirche endgültig verboten war, fristete sie ihr Dasein mehr oder minder im Geheimen; später vorwiegend in geheimen okkulten Zirkeln und Logen. Mit Beginn der Neuzeit und deren Umwälzungen rückte die Astrologie dann wieder mehr und mehr ins Bewußtsein der Europäer.


Das wichtigste Hilfsmittel der Astrologie ist - aus meiner Sicht - das Pendel!

Jeder erfahrene Astrologe wird bei einer vollständig unbekannten Geburtszeit das Pendel zu Rate ziehen (müßen), stellt es in diesem Falle doch das einzig probate Mittel dar, einer ungewissen Uhrzeit auf den Grund zu gehen.